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Deine Yoga-Schule

in Berlin Friedrichshain

Entspannte pfingsten

Tag 1 - Stillpoints

Unsere ganze Welt ist so konzipiert, dass die Richtung fast immer von Außen nach Innen ist. Viel wertvoller ist es jedoch, sich einfach mal hinzusetzen, die Augen zu schließen, vielleicht eine Hand auf das Herz zu legen und nach Innen zu lauschen. 


Am Anfang denkst du vielleicht, dass da gar nicht so viel ist oder dass es zu unruhig ist und du nicht hinschauen willst. Aber wenn du eine Weile da sitzt, wirst du merken, dass du so weise bist und so zart bist und so viel weist. Du hast eine innere Stimme in dir, die dir jeden einzelnen Tag deines Lebens zur Seite stehen könnte, um dir zu sagen: geh mal mehr in die Richtung, das tut dir gut! Lass das mal sein, das strengt dich zu sehr an.


Die meisten Nervensyseme heutzutage sind chronisch überreizt. Wenn dein System permanent überreizt wird und nicht zur Ruhe kommt, schaltet es irgendwann seine Funktionen runter. Das merkt man daran, dass man sich manche Sachen nicht mehr merken kann oder dass man nicht schlafen kann. Dein Gehirn braucht Stillpoints um sich zu entspannen.


Wenn wir mehr da sind, und am Anfang sind es vielleicht nur fünf Minuten am Tag, dann haben wir letztendlich mehr von unserem Leben. Wir merken, wie reich wir jetzt schon sind. Wir müssen unseren Zielen nicht mehr so hinterher hächeln. Stillpoints sind richtig richtig gut. Man muss nicht nach der irren, coolen, friedvollen meditativen Erfahrung suchen. Es ist super wertvoll einfach mal am Morgen zehn Minuten da zu sitzen, einen Tee zu trinken, in eine Kerze zu schauen und zu sagen: ich muss jetzt gerade nichts wissen, ich darf mich fühlen, ich darf einfach nur da sein.


Such dir einen bequemen Platz, schließe deine Augen oder schau aus dem Fenster auf ein Stück Natur, wenn vorhanden, oder in eine Kerze. Mach einfach mal nichts. Versuch nicht einmal, den Geist still werden zu lassen. Lausche dir einfach. Was bewegt dich? Welche Gefühle kannst du wahrnehmen? Vielleicht hast du eine Frage, über die du kontemplieren möchtest?


Zu Beginn kann dieses Ritual eine Herausforderung sein, weil du entweder müde wirst oder weil du deine innere Unruhe deutlicher spürst. Nimm es einfach wahr und halte ein paar Minuten durch. Wenn du das jeden Tag tust, gewöhnt sich dein System daran und wird stiller. Manchmal wirst du einfach nur so sitzen, ohne dass etwas Nennenswertes geschieht, doch immer öfter wird deine Seele diesen Freiraum nutzen, um dir wichtige Botschaften mitzuteilen.

Tag 2 - 5-6-8-Atmung

Der Atem scheint uns so selbstverständlich, dass wir an ihn kaum einen Gedanken verschwenden. Und doch ist der richtige Atem viel wichtiger als wir meinen. 


Der Atem ist weit mehr als das bloße Einziehen von Sauerstoff und Abgeben von Kohlendioxid. Der Atem beeinflusst vielmehr unser Gehirn und unsere gesamte Gesundheit auf vielfältige Weise. So kann richtiges und bewusstes Atmen wie ein Wunder gegen Stress, Angst, Herz-Kreislauf-Beschwerden und andere körperliche Probleme wirken.


Ein durchschnittlicher Atemzug ist ist 3,3 Sekunden lang, so dass wir jeden Tag auf 20.000 bis 30.000 Atemzüge kommen. Wie viel davon erlebst du bewusst in deinem Alltag?


Nach einer Studie atmen 60 bis 80 Prozent aller Menschen falsch. Sie atmen viel kürzer und flacher, als es eigentlich für sie gut wäre. So bleibt ihnen dann bei Anstrengungen oder im Sport oft die Luft weg oder sie atmen verstärkt durch den Mund, was die Sauerstoffzufuhr verringert, zu Asthma, Karies und Verspannungen im Hals und Nacken führen kann.


Wenn dann noch Stress hinzu kommt, potenzieren sich diese Probleme, denn bei Stress beschleunigt sich der Atem noch weiter und wird noch flacher. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der die negativen Folgen einer falschen Atmung verstärkt und es mehr und mehr erschwert, zurück in den Entspannungsmodus zu finden.


Ein tiefer, langsamer und bewusster Atem hingegen fördert die Konzentrationsfähigkeit, senkt den Blutdruck, macht wach und verbessert die Sauerstoffsättigung im Blut.


Schon wenige Minuten bewusstes Atmen am Tag verbessert die allgemeine Atemqualität. Dabei sind nur drei Punkte zu beachten. Erstens, konsequentes Atmen durch die Nase. Zweitens das Atmen in den Bauch und drittens langsames Atmen, wobei der Ausatmen länger sein soll als der Einatem.


Dies kannst du auf einfache Weise mit der 5-6-8-Atmung lernen. Dabei nimmst du eine angenehme und aufrechte Sitzhaltung ein, kommst für ein paar Momente bei dir an und atmest dann langsam und gleichmäßig für 5 Sekunden durch deine Nase ein, hältst den Atem anschließend für 6 Sekunden und atmest dann für 8 Sekunden langsam und gleichmäßig wieder aus. Versuche wirklich gleichmäßig zu atmen und teile dein Atemvolumen gleichmäßig auf die 5 Sekunden Einatmung bzw. 8 Sekunden Ausatmung auf. Über 5 - 10 Runden.


Wie fühlst du dich danach?

Tag 3 - Nüchtern Spüren

Emotionen sind die Wiederspiegelungen, Reflexionen deiner Gedanken im Körper. Es gibt drei Wege, mit Emotionen umzugehen: 

  • Du unterdrückst sie.
  • Du schwelgst in ihnen.
  • Du lernst, nüchtern zu fühlen.


Emotionen nüchtern zu fühlen, bedeutet, sie im physischen und emotionalen Körper vollständig wahrzunehmen (zum Beispiel als Brennen, Druck oder Kälte), im Geist jedoch still zu bleiben. Drama entsteht erst, wenn wir unsere Empfindungen mit einer passenden Geschichte verbinden, zum Beispiel mit Gedanken darüber, wer uns verletzt hat oder was alles passieren kann. Dann fühlen wir nicht mehr, sondern leiden mit. Das ist der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl.


Spüre jeden Tag für ein paar Minuten nach innen und spüre, was da ist. Oft ist es still. Manchmal gibt es stakre Gefühle, die du kaum aushältst. Du lässt sie kommen und bleibst in dir zentriert. Jedes Gefühl erzählt eine Geschichte, aber du glaubst ihnen nicht. Du lässt dich von deren lautstarken Auftreten nicht einschüchtern. Du fühlst ihr Echo in deinem Körper. Wo kannst du die Wut am deutlichsten spüren? Wie fühlt sich Angst an? Du lässt sie alle kommen. Du begegnest ihnen mit einem offenen Herzen und der Neugierde eines Forschers. Du beobachtest und fühlst, wie die Emotion in dir aufsteigt, ihren Höhepunkt erreicht und … wieder geht!Du ruhst die ganze Zeit in dir, während das Gefühl vollständig verebbt.


Wenn deine Gefühle sein dürfen, kannst du sie in Ruhe erforschen. Sie können kommen, ihren Wert offenbaren und wieder gehen. Wenn deine Gefühle alle in dir sein dürfen, bist du frei


Entwickle deine emotionale Intelligenz, indem du beginnst, dein emotionales Energiefeld im Laufe deines Alltags immer wieder achtsam wahrzunehmen:

  • Was fühle ich gerade?
  • Wie würde ich dieses Gefühl beschreiben?
  • Wo spüre ich es am intensivsten?


Welche Emotionen unterdrückst du manchmal?

Welche Emotionen „überrollen“ dich manchmal?

Welche emotional herausfordernden Situationen gibt es für dich in deinem Leben?

Mit welchen Gefühlen möchtest du gern Frieden schließen?

Jay Ma
Om namah shivaya
Hari Om
Om shanti


Dein Tobias